Maurice Weiss
Profil
Jeder kann heute fotografieren, zumindest hat er die technischen Voraussetzungen dafür. Nicht jeder aber ist Fotograf und weiß instinktiv auch was bildwürdig ist. Der Fotograf Maurice Weiss (*1964 in Perpignan ) versteht es, sich zu kontrollieren und wartet lieber noch eine Sekunde bevor er den Auslöser drückt, auch wenn tausende von Menschen um ihn strömen, Fahnen schwenken, lachen, feiern oder randalieren. Sein Kalkül für gute Bilder bewies der gebürtige Franzose auf deutschem Boden erstmals im großen Stil am 9. November 1989, dem Tag der Maueröffnung. Er illustrierte dynamisch und mit scharfem Auge die symbolträchtigen Szenen, die sich auf beiden Seiten der Mauer abspielten und bannte somit eines der wichtigsten Ereignisse europäischer Geschichte auf seinen Kleinbildfilm. Die gesellschaftlichen Umbrüche die dem Mauerfall folgten, ließen Maurice Weiss nicht zur Ruhe kommen und so verfolgte er minutiös die politischen Entwicklungen in Berlin bis zur Wiedervereinigung und darüber hinaus. Seitdem ist er mit der Hauptstadt und seiner Politik verbunden und geht heute im Bundestag als Fotograf ein und aus. Er springt von einem Job zum anderen, von Frankreich nach Italien, über Algerien nach Bulgarien und findet trotzdem noch Zeit, sich freien Arbeiten zu widmen. So begab er sich im Herbst 2011 auf einen Roadtrip von Marokko über Libyen nach Ägypten um die arabische Revolution mit der Kamera einzufangen. Maurice Weiss ist ein viel gefragter Reportage und Portrait Fotograf der unter anderem den Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, das amnesty journal und Die Zeit zu seinen besten Kunden zählt. Er lebt und arbeitet in Berlin.