Stephanie Steinkopf
Profil

*1978 – based in Berlin
Webseite
Auf den Bildern von Stephanie Steinkopf ist die Kamera fast unsichtbar. Völlig unbeobachtet wirken die Menschen, die sie fotografiert, oft geradezu selbstvergessen und in sich versunken. Ein solch intimer Blick ist nur möglich, wenn eine große Vertrautheit da ist. Stephanie Steinkopf nimmt sich viel Zeit für ihre Arbeit, baut Nähe auf zu den Menschen. Sie lernt sie nicht nur kennen, sie teilt ihr Leben. In ihrem Langzeitprojekt "Manhattan" tauchte sie jahrelang ein in den Mikrokosmos einer Plattenbausiedlung im Oderbruch. Für "Vogelfrei", ihr neues Projekt über obdachlose Frauen, übernachtet sie mit ihren Protagonistinnen auf der Straße, auch im Winter. So kann sie ein Thema von innen heraus fotografieren. Und hinterfragt damit auch unseren oft sehr flüchtigen und voreingenommenen Blick auf Menschen, gerade auf die am Rand der Gesellschaft.
Auf ihren Fotos ist auch Raum für humorvolle Details, der Vorschlaghammer in den Händen der betrogenen Frau, die geschmuggelten Stange Zigaretten unterm Arm des rauchenden Zöllners. Vor allem aber haben Stephanie Steinkopfs Bilder eine ganz eigene Tiefe. Sie verhandeln das Verhältnis zwischen Armut, Exklusion und sozialer Gerechtigkeit.
Stephanie Steinkopf wurde 1978 in Frankfurt/Oder geboren. Nach einem Magister in Musikethnologie, Neuere Geschichte und Lateinamerikanistik studierte sie Fotografie an der OSTKREUZSCHULE in Berlin. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem ersten Platz beim Vattenfall Fotopreis 2012 und dem European Photo Exhibition Award 2013. Ihre Arbeiten waren in Ausstellungen quer durch Europa sowie in Mexico und den USA zu sehen.
Stephanie Steinkopf lebt und arbeitet in Berlin.